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Karbonrouten im Bereich Kohlscheid
Karbonrouten im Bereich Kohlscheid
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© Stadt Herzogenrath
EBV - Hauptverwaltung
Das Aachener Revier mit seinen Abbaugebieten an Inde und Wurm ist das älteste Steinkohlenrevier in Deutschland. Seit dem 12. Jh. gibt es schriftliche Nachhweise für bergbauliche Tätigkeiten in der Region. Als Relikte aus Jahrhunderten Bergbaugeschichte prägen die Bergehalden „Grube Adolf“, „Wilsberg“ und „Noppenberg“ heute weithin sichtbar das Herzogenrather Stadtbild.
Aber auch Gebäude spiegeln die Geschichte, wie das ehemalige Verwaltungsgebäude des Eschweiler Bergwerks-Vereins (EBV) in der Roermonder Straße im Stadtteil Kohlscheid. Neben dem „Centralbureau“ der Vereinigungs-Gesellschaft von 1870 wurde nach der Vereinigung der Gesellschaft mit dem Eschweiler Bergwerks-Verein 1910/11 das imposante Verwaltungsgebäude gebaut.
Bis zur Schließung der letzten Grube im Aachener Revier 1992 und zur Eingliederung des EBV in die Ruhrkohle AG (heuteEvonik) 1989 war hier das administrative Zentrum des Steinkohlenbergbaus im Aachener Revier. Zusammen mit dem im Park befindlichen ehemaligen Direktorenwohnsitz, erbaut 1910/11, findet sich ein Gebäudeensemble mit hohem Aussagewert zur Industrie- und Architekturgeschichte nach 1900. Die vielen oft weniger auffälligen Bergbau-Relikte im Herzogenrather Stadtteil Kohlscheid hat der Heimatverein Kohlscheid in sorgfältiger Kleinarbeit auf fünf Routen „begehbar“ gemacht.
Link zum Heimatverein Kohlscheid: http://www.heimatverein-kohlscheid.de/karbonrouten.html
Die zwischen 3 und 6 km langen Wege durch den Stadtteil verknüpfen Geschichte und Gegenwart und geben Auskunft über die vielfältigen bergbaulichen Aktivitäten in Kohlscheids Geschichte. Anhand heute noch vorhandener Relikte werden auf den fünf Routen mehr als 22 Gruben angesprochen, darunter die älteste, die Grube Hontzfond, die schon 1540 erwähnt wurde. Interessierte erfahren neben Namen wie Eigensief, Woufsief/ Kortekehr oder Hankepank wo sich Wetter-, Kunst- und Förderschächte befanden, wo die „Alte Windkunst“ stand, wie verheerend Tagebrüche sein können und warum die Rumpener Köhler auch Mespel-Köhler genannt wurden.
Hinweis auf die Karbonroute Wurmrevier: www.rheinische-industriekultur.de/objekte/karbonroute.htm
Weitere Bilder
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© Stadt Herzogenrath
Haus des Grundbesitzers Dumont, später bewohnt von Dr. Kremers, dem 1. Wund- und Bergarzt des Reviers
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© Stadt Herzogenrath
Bergarbeiterhäuser in der Klosterstraße
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© Stadt Herzogenrath
Centralbüro der Vereinigungs-Gesellschaft für Steinkohlebau (bis 1870)