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Das Wurmtal
Das Wurmtal
Die Wurm entspringt südlich von Aachen im Aachener Stadtwald in einer Höhe von ca. 280 m ü. NN. Nach ca. 57 km mündet sie bei Heinsberg-Kempen in 32 m über NN in die Rur.
Die Wurm repräsentiert innerhalb von Nordrhein-Westfalen den letzten naturnah erhaltenen Tieflandfluss ....“ (Infotafel) Das Wurmtal gilt als eines der landschaftlich reizvollsten und gleichzeitig geschichtlich interessantesten Erholungsgebiete der Region.
Der Fluß fließt hier naturnah wie nur wenige in Deutschland. Durch die Bedeutung der geologischen, botanischen, ornithologischen und kulturhistorischen Gegebenheiten ist das gesamte Tal unter Naturschutz gestellt. Das Tal erschließt uns mit seinen Steinbrüchen, Kiesgruben und Wegeinschnitten die erdgeschichtliche Entwicklung, deren jüngste Ausformungen die Hangterrassen und Altarme sind.
Bergbauliche Aktivitäten gibt es hier seit dem 12. Jahrhundert, als zunächst über offene, in den Talhang gegrabene Stollen die Kohle abgebaut wurde. Doch Reste von Bauwerken sind nur in geringem Umfang sichtbar vorhanden. Zwei Grenzanlagen sind dagegen deutlich in der Landschaft zu erkennen: Der Aachener Landgraben, errichtet in den Jahren 1419 bis 1453, quert das Wurmtal von Berensberg nach Bardenberg.
Seine besondere Ausprägung sieht man von Berensberg, vorbei am Blauen Stein, zum Wurmtal als Hohlweg mit zwei Baumreihen. Der Westwall ist als Höckerlinie hinter der Kläranlage Steinbusch sichtbar. Die ursprünglich dazugehörenden Bunker sind gesprengt und nur noch als begrünte Betonreste erkennbar.
Am alten Bahndamm vor Herzogenrath liegt das Feuchtgebiet “Kälberbend”. Es beherbergt das einzig nennenswerte Vorkommen von Orchideen, dem Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza maculata). Ornithologisch zeichnet sich dieser Bereich unter anderem durch den Brutnachweis des Baumfalken, der Wasserralle, der Hohltaube, der Krickente und des Eisvogels aus. Die Ringelnatter und die Wasserspitzmaus zeigen weiter die Wertigkeit dieses Gebietes.
Mit Burg Wilhelmstein besitzt das Wurmtal ein eindrucksvolles Zeugnis seiner politisch bewegten Vergangenheit. Als Grenze zwischen dem Jülichgau und dem Massgau trennte es gleichzeitig das Erzbistum Köln und das Erzbistum Lüttich. Die Burg wurde 1328-1344 durch Wilhelm V. von Jülich errichtet und 1691 von französischen Truppen zerstört. Von der langgestreckten Höhenburg mit kleiner, zweiflügeliger Vorburg blieben nur das Eingangstor, Reste des Bergfrieds und der Mauer erhalten. Heute präsentiert sich Wilhelmstein als Freilichtbühne mit überörtlich bedeutenden Veranstaltungen.