Neu angelegte Amphibienteiche an der Grube Adolf


Im Rahmen des Projekts LIFE-Amphibienverbund haben die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. und das Land NRW in Zusammenarbeit mit der Stadt Herzogenrath mehrere Maßnahmen zur Optimierung der Lebensräume für Gelbbauchunke, Geburtshelfer- und Kreuzkröte geplant und erfolgreich umgesetzt. So wurden jüngst an der Grube Adolf zahlreiche neu angelegte Amphibienteiche angelegt, die den Tieren dort einen idealen Lebensraum und Rückzugsort bieten und langfristig deren Erhalt ermöglichen. Die drei Amphibienarten sind durch die europäische Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt, weshalb die Europäische Union das Projekt zu großen Teilen finanziert.


Bild Amphibienteiche an der Grube Adolf


Für das Anlegen der Teiche an der Grube Adolf wurde ein bereits bestehendes Gewässer saniert und erweitert. Besucherinnen und Besucher können hier einen direkten Einblick in die Artenschutzmaßnahme erhalten. Mit etwas Glück lassen sich ab dem Frühjahr dort die ersten Kröten und Kaulquappen beobachten. Ein Zaun bietet den nötigen Schutz für die Tiere. Zusätzlich wurden elf weitere Teiche auf einer Lichtung in den Höhen der Halde angelegt. Dieser Bereich ist für die Bevölkerung nicht zugänglich, so dass die Arten sich dort ungestört entwickeln können.

Die Tiefe der Gewässer variiert zwischen 30, 50 und 80 cm, so dass die Teiche unterschiedliche Bedingungen aufweisen und teilweise im Sommer austrocknen. Das Austrocknen ist für die Kreuzkröte lebenswichtig, da sie als Pionierart auf Gewässer ohne Fressfeind angewiesen ist, wie sie in permanenten Gewässern vorkommen. Die tiefsten Gewässer frieren im Winter nicht zu, so dass die Larven der Geburtshelferkröte dort überwintern können.

Neben den Teichen sind auch Sandhaufen, Trockenmauern und Gesteinsaufschüttungen als Landlebensräume errichtet worden. Einige Bäume, hauptsächlich Birken, sind für das Vorhaben gefällt worden, um für mehr Auflichtung zu sorgen. Hiervon profitieren auch Pflanzen, die lockeren, offenen Boden benötigen und im Boden nistende Wildbienen. Da Totholz ein wichtiges Gut für die Natur und viele Tiere ist, wurden die Stämme vor Ort gelassen und teilweise mit verbaut. Sie dienen als zusätzliche Versteckmöglichkeit für die Amphibien.


Grube Adolf Amphibienteiche


Fabienne Heinrichs, Umwelt- und Landschaftsplanerin der Stadt Herzogenrath, freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Projekts: „Die Maßnahme der Biologischen Station ist ein wertvoller Beitrag für den Artenschutz in Herzogenrath. Wir sind gespannt auf das kommende Frühjahr und die künftige Entwicklung der Populationen auf der Halde.“

Ehrenamtliche Amphibien-Ranger der Biologischen Station der StädteRegion Aachen e.V. kümmern sich in Zukunft um die Gewässer und beobachten, wie sich die Amphibienarten auf der Halde entwickeln. 

„Wir freuen uns sehr über die diese Art der Unterstützung. Rund 20 Freiwillige helfen uns, über 30 Amphibien-Gebiete von Stolberg bis Baesweiler im Auge zu behalten“ erklärt Bettina Krebs, Projektleiterin an der Biologischen Station.

Für alle, die mehr über das Projekt und die Zielarten erfahren möchten, gibt es im Zeitraum vom 20. Januar bis 5. Februar 2025 eine Ausstellung mit dem Titel „Pionieramphibien und wo sie zu finden sind“ im Foyer des Rathauses der Stadt Herzogenrath zu sehen. Der Besuch der Ausstellung ist kostenlos und zu den Öffnungszeiten der Verwaltung möglich.


Das Projekt „LIFE-Amphibienverbund" ist im Januar 2017 gestartet und mit rund vier Millionen Euro ausgestattet. Die Biologische Station StädteRegion Aachen e.V. setzt das Projekt um, Projektpartner ist das Umweltministerium NRW (MULNV NRW). Finanziert wird das Projekt von der Europäischen Union durch das Förderprogramm LIFE, das MULNV NRW und die StädteRegion Aachen. Innerhalb von elf Jahren sollen verschiedene Maßnahmen umgesetzt werden, die den Erhaltungszustand der in NRW und Deutschland gefährdeten Amphibienarten Gelbbauchunke (Bombina variegata), Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) und Kreuzkröte (Bufo calamita) verbessern. Weitere Informationen zum Projekt und zu den Amphibienarten finden Sie unter www.LIFE-Amphibienverbund.de oder auf Instagram unter https://www.instagram.com/life_amphibienverbund/