Herzogenrather Forum für Menschen mit Behinderung sucht Verstärkung


Über 17.000 Menschen in Herzogenrath leben mit einer anerkannten Behinderung, knapp ein Drittel davon ist sogar schwerbehindert. Damit ihre Bedürfnisse und besonderen Anforderungen in der Stadt berücksichtigt werden, gibt es seit knapp 30 Jahren das Forum für Menschen mit Behinderung. Die 50 im Forum aktiven Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler setzen sich in Ausschuss- und Ratssitzungen sowie mit regelmäßigen Beratungsangeboten dafür ein, dass beispielsweise bei Bauprojekten wie dem neuen Hallenbad in Kohlscheid die Barrierefreiheit berücksichtigt oder bei Straßenbauprojekten an Bordsteinabsenkungen für Rollstühle gedacht wird. In beratender Funktion nimmt das Forum eine bedeutende Rolle für Inklusion ein und sorgt mit diversen Veranstaltungen im Jahresverlauf für Sichtbarkeit und attraktive Angebote für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen.

Leider mussten sich allerdings zuletzt einige Mitglieder des Forums aufgrund der Schwere ihrer Behinderungen aus der aktiven Arbeit zurückziehen. Sabine Früke, Sprecherin des Herzogenrather Forums für Menschen mit Behinderung, will daher nun gezielt neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die selbst eine Behinderung haben, für ein Engagement im Forum begeistern:

„Wir sind im Forum auf die täglichen Erfahrungswerte behinderter Menschen angewiesen, denn ihre Stimme ist besonders wichtig, wenn es darum geht, konkrete Verbesserungen bei der Barrierefreiheit in der Stadt zu erreichen.“ 

Ihr Mitspracherecht in städtischen Gremien sei daher von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus sei es wichtig, dass Betroffene, Angehörige oder Eltern von behinderten Kindern im Forum Menschen mit ähnlichen Erfahrungen als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner finden, die ihnen bei konkreten Alltagsproblemen weiterhelfen können.

Die Sprecherin des Forum für Menschen mit Behinderung Herzogenrath Sabine Früke bei einer Ansprache


Im kommenden Jahr feiert das Forum für Menschen mit Behinderung sein 30-jähriges Bestehen. Bis dahin möchte Sabine Früke noch einige neue Mitglieder begrüßen können, um auch einige lang gehegte Ziele des Forums endlich umsetzen zu können: 

„Wir würden gerne mehr Vorträge durchführen, aber auch mehr Spielenachmittage und Sportaktivitäten anbieten können sowie in den Vereinen präsenter sein und mehr Jugendarbeit betreiben. Doch dafür brauchen wir dringend Verstärkung.“ 

Den kommenden Markt der Möglichkeiten Mitte September will Sabine Früke nutzen, um verstärkt auf das Forum und den Alltag behinderter Menschen aufmerksam zu machen. An ihrem Stand führt sie eine Aktion durch, bei der nicht-behinderte Menschen durch eine Spezialbrille einen Eindruck erhalten, wie es ist, über nur fünf Prozent Sehkraft zu verfügen. Damit will sie auch die breite Bevölkerung mehr für die Herausforderungen behinderter Menschen sensibleren. 

„An blinde oder hörgeschädigte Menschen wird an so vielen Stellen im Alltag nicht gedacht. Auch barrierefreie Zugänge über Rampen oder kleinere Treppen sind längst nicht Standard. Das muss sich dringend ändern.“ 

Vorbild sei hierbei die Niederlande, die gerade in Sachen öffentlicher Behindertentoiletten und Rollstuhlladestationen führend seien. Gemeinsam mit den Mitstreiterinnen und Mitstreitern im Forum für Menschen mit Behinderungen will Sabine Früke in Vorbereitung des anstehenden Jubiläums dafür in Herzogenrath nun die entsprechenden Grundlagen schaffen.


Wichtige Aktivitäten des Forums für Menschen mit Behinderung in der zweiten Jahreshälfte 2024:

Mittwoch, 11.09.2024: Sitzung des Forums zur Jahresplanung
Samstag, 14.09.2024: Markt der Möglichkeiten
Donnerstag, 26.09.2024: Fahrt zur Messe Rehacare in Düsseldorf
Samstag, 16.11.2024: Inklusionsfrühstück mit Vorträgen, Information und Gesang
Mittwoch, 04.12.2024: Sitzung des Forums zur Jahresplanung 2025
Donnerstag, 12.12.2024: Weihnachtsfeier