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Street-Art auf dem Parkhausdach
Das öffentliche Parkhaus auf der Albert-Steiner-Straße in Herzogenrath ist seit Mai diesen Jahres Schauplatz eines besonderen Kunstprojektes, das von der Mobilen Jugendarbeit und dem Amt für Hochbau und Gebäudemanagement der Stadt Herzogenrath initiiert und unterstützt wird. Unter der Leitung von Street-Art-Künstlerin Anna Geliev aus Herzogenrath werden die Wände des Parkhauses mit moderner und ansprechender Graffiti-Kunst versehen. Die 28-jährige Künstlerin gestaltet die bereits mit diversen „Tags“ und Sprüchen versehenen Wände mit modernen Interpretationen berühmter Kunstwerke und auch kreativen Ideen aus der Jugendszene der Stadt – ganz legal.
„Über die sozialen Medien habe ich gefragt, welche Motive ich verwirklichen soll. Daraus entstanden dann Graffitis wie der Oktopus im All oder die Journalisten-Katze“, berichtet Anna Geliev.
Aktuell erstellt sie moderne Interpretationen der „Mona Lisa“ und des „Mädchens mit dem Perlenohrring“ – im bei Jugendlichen beliebten Anime-Stil.
Das Projekt verfolgt dabei mehrere Ziele. Einerseits soll das – gerade bei Jugendlichen als Treffpunkt beliebte – Parkhaus ansprechender gestaltet werden und den Ort damit insgesamt aufwerten. Die studierte Soziologin Anna Geliev spricht hier von der „Broken Window-Theorie“, laut der ein heruntergekommen wirkender Ort schnell noch mehr verfällt und weitere Probleme anzieht. Dem will man durch die fröhlich und attraktiv gestalteten Motive entgegenwirken, was auch die Anwohner des Parkhauses sehr wertschätzen. Zudem dienst das Projekt dazu, der Jugendszene eine optimale Projektionsfläche für Kunst und Kultur zu bieten. Indem Graffiti nicht als illegaler Vandalismus, sondern als Kulturprojekt verstanden wird, erhalten Jugendliche in der Stadt einen klareren Zugang zu ihrer Heimat.
„Wir haben in den letzten Wochen bereits einige Jugendliche aus der Mobilen Jugendarbeit hier in dieses Parkhaus-Projekt eingebunden und konnten dabei tolle Entwicklungen sehen“, erläutert Janine Kerssenfischer aus dem Jugendamt der Stadt und ergänzt: „Einige Jugendliche haben durch das Sprayen eine ganz neue Beziehung zur Stadt aufgebaut und sich mehr damit befasst, wie sich Identität auch auf legale Weise ausdrücken lässt.“
Zudem hätten sich durch die Mitarbeit an den Kunstprojekten Möglichkeiten ergeben, um künstlerisches Talent zu entdecken und weiter zu fördern.
„Der künstlerische Prozess rund um die Graffitis hat einigen Jugendlichen hier geholfen, durch das eigene authentische und selbstverwirklichende Schaffen mehr Selbstbewusstsein aufzubauen und künstlerische Bildung aufzubauen. Vielen wurde hier bewusst, wie cool Kultur sein kann“, erzählt auch Anna Geliev.
Begonnen wurde das Kunstprojekt auf der obersten Etage des Parkhauses, auf der die direkten Anwohner ihre gesicherten Stellplätze haben. Wenn das Wetter mitspielt, soll die Gestaltung dieses Bereichs im Laufe des Augusts abgeschlossen sein.
„Aktuell überlege ich mir Motive, die einen direkten Bezug zu Herzogenrath haben und die man von der Bahnstrecke aus sehen kann“, berichtet Anna Geliev.
Anschließend wird gemeinsam mit dem Amt für Hochbau und Gebäudemanagement überlegt, wie sich auch die anderen Etagen des Parkhauses künstlerisch gestalten lassen. Zur Fertigstellung wird dann sogar die Durchführung einer großen Vernissage überlegt. Dabei bleibt zu hoffen, dass sich andere Sprayern an den Künstlerkodex in der Szene halten, der es verbietet, diese großflächigen Kunstwerke zu übersprayen.