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Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral
„Klimaschutz macht nicht an der Landesgrenze halt“, sagt Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath. „Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören“, ergänzt seine niederländische Amtskollegin, Petra Dassen-Housen aus Kerkrade. Zusammen überwinden sie unterschiedliche gesetzliche Vorgaben und suchen nach Fördermöglichkeiten. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz erzählen sie, wie das in der Praxis funktioniert.
Ein zentrales Projekt der beiden Städte ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wärme- und Energieversorgung – unter Nutzung industrieller Abwärme, die im deutschen Glaswerk von Saint-Gobain anfällt. Ein Blick auf die Karte zeigt, wie sinnvoll eine Zusammenarbeit der beiden Städte ist. „Viele Orte in den Niederlanden sind näher an Saint-Gobain als mancher Ort in Herzogenrath und insofern ist das natürlich eine Frage der Zusammenarbeit, aber auch einfach der Vernunft“, sagt Fadavian.
Bei der Ausrichtung auf das große Ziel Klimaneutralität spielt auch die Mobilität eine große Rolle. Es gibt bereits grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehr. Gefördert werden auch Balkonkraftwerke, also kleine Solar-Anlagen, die auf dem Balkon installiert werden. Und doch gibt es Unterschiede, die in der Neustraße, die sich die Städte teilen, zu sehen sind: Auf der einen Seite schimmern die Lampen ein bisschen gelblich, auf der anderen weißlich.
Im Idealfall ist die Landesgrenze im alltäglichen Arbeiten gar nicht wahrnehmbar. So wie es im grenzüberschreitenden Dienstleistungszentrum Eurode Business Center gelebt wird: „Also man arbeitet in den Niederlanden und man geht auf die Toilette in Deutschland.“, sagt Dassen-Housen lachend. „Oder umgekehrt, je nachdem ob man Mann oder Frau ist“, ergänzt Fadavian.
Im Gespräch: Dr. Petra Dassen-Housen, Bürgermeisterin von Kerkrade und Dr. Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath
Moderation: Torsten Knippertz
Link zum Podcast: https://www.revier-gestalten.nrw/podcast/energiepark-herzogenrath Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: www.revier-gestalten.nrw
Ansprechpartnerin
Nicole Hurtz
Projektträger Jülich
Forschungszentrum Jülich GmbH
Godesberger Allee 105-107, 53175 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 60884-207