Graffiti als Bereicherung: Herzogenrather Spielplatz am Raubusch verschönert


Bei der diesjährigen Spielplatzbesichtigung durch den städtischen Jugendhilfeausschuss fiel unangenehm auf, dass am Spielplatz Am Raubusch in Merkstein illegal gesprüht worden war: Dort grenzt eine Garagenreihe den Spielplatz über weite Strecken von der Straße ab, die dem Spielplatz zugewandte Rückseite war mit allerlei Parolen beschmiert. Es folgte eine schnelle und effektive Antwort vonseiten der Stadt, der Anwohnerinnen und Anwohner und des Eigentümers der Garagenreihe. Jener Eigentümer, die Wohnungsbaugesellschaft VIVAWEST, erlaubte es der Stadt rasch, die illegal gesprühten Parolen mit einem größeren, legalen Graffiti-Kunstwerk zu überdecken. Dafür nutzte die Stadt Mittel aus dem bewährten Kulturrucksack-Programm des Landes NRW und beauftragte die lokale Künstlerin Anna Geliev, welche gemeinsam mit Jugendlichen aus der Umgebung innerhalb einer Woche die gesamte Rückseite über rund 30 Meter mit bunten Farben und lebhaften Bildern besprühte. Ein solches Großkunstwerk sieht nicht nur schön aus, es beugt auch weiteren Verunstaltungen freier Wände vor. Die schnelle und erfolgreiche Umsetzung ist besonders dem Jugendamt bzw. der mobilen Jugendarbeit der Stadt hoch anzurechnen.


Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian zeigte sich begeistert: „Die Bilder erzählen eine moderne Geschichte über Zusammenleben und Nachhaltigkeit und fügen sich exzellent in den Spielplatz ein. Vielen Dank den Künstlerinnen und Künstlern, unserem Jugendamt und der Vivawest für die tolle Zusammenarbeit. Ich freue mich sehr, dass es gut gelingt, das Erscheinungsbild unserer Stadt weiter Stück für Stück zu verbessern.“


Maximilian Graeff von der VIVAWEST betont: „Auch wir danken für die gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns, dass die Menschen hier jetzt noch mehr von ihrem Spielplatz und unseren Garagen haben.“ Künstlerin Anna Geliev nannte die Graffitifläche ihre „vielleicht schönste Arbeit bisher, besonders aufgrund der Umsetzung. Kinder brauchen Freiräume, um sich zu verwirklichen. Es ist toll, dass alles so gut geklappt hat. Ich danke allen Beteiligten.“


Jugendamt, Unternehmen, Künstlerin und Anwohnerschaft diskutierten bei dieser Gelegenheit auch lebhaft über eine mögliche Fortsetzung: Die Zeichen stehen nicht schlecht, dass bald noch andere Orte in Herzogenrath dank Graffitis nicht verschandelt, sondern verschönert werden.