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Spannende Ideen für die Weiterentwicklung zum Mehrgenerationenquartier
Die Lebensqualität und das Zusammenleben der Generationen in Herzogenrath-Mitte stärken: Das ist einfacher gesagt als getan. Das Quartiersprojekt „# Mitten in Herzogenrath“ setzt dabei auf die Ideen, Wünsche und Tatkraft der Bürgerinnen und Bürger. Mit einer Präsentation der bisherigen Ergebnisse markierte ein Abend im Nell-Breuning-Haus einen entscheidenden Meilenstein.
Der Sozialwissenschaftler Dr. Wolfgang Joußen und der Sozialpädagoge Markus Hartmann stellten vor, was seit Frühjahr 2023 mehr als 200 Menschen aus dem Viertel beigesteuert haben. Als Mittel, ihre Meinungen, Empfindungen und Vorschläge einzuholen, gab es eine Online-Befragung und die Arbeit in Fokusgruppen. Gespräche auf der Straße und am Telefon rundeten das Bild ab.
Wie immer bei Prozessen, die Bürgerinnen und Bürger einbeziehen, kommen rasch bekannte Streitthemen auf den Tisch. Dies muss auch so sein. Die Kunst besteht zugleich darin, konstruktiv das zu erkennen, was man selbst mit handhabbaren Projekten beeinflussen kann, als Nachbarn, als Vereinsvorstand, als Geschäftsleute. Und das am besten gemeinsam, statt gegeneinander.
So blieb auch bei der Beratung mit politisch, gesellschaftlich und nachbarschaftlich engagierten Menschen die Diskussion nicht in den Megathemen Verkehrsdichte und Einzelhandelskrise stecken. Vielmehr loteten einige Anwesende gemeinsame Schnittmengen und Gestaltungschancen aus. Damit gelang es, schlechte Vorerfahrungen mit Akzeptanz von Angeboten zur Seite zu legen.
Auf dem Weg zum Mehrgenerationenquartier gilt es einige Barrieren zu überwinden. Das ist schon rein wörtlich zu verstehen, wie mehrere Rückmeldungen aus dem Plenum deutlich machten. Viele Geschäfte haben nach Wahrnehmung von Rollstuhlfahrenden keinen barrierefreien Zugang. Die Stadt könnte mit Absenkung einiger Bordsteine zur Verbesserung der Situation beitragen.
Rund um die Aufwertung des Zentrums blieb das Thema weiter auf dem Tisch. Bei Maßnahmen wie Verkehrsberuhigung und Stadtbegrünung, die die Lebens- und Aufenthaltsqualität fördern, dürfe die Zugänglichkeit für Gehbehinderte und Alte per Transporte und Behindertenparken nicht geschmälert werden. Sonst würde das Ziel, Mehrgenerationenquartier zu werden, gleich konterkariert.
Unter der Maßgabe, verschiedene Interessen zu beachten, brachten Bürgerinnen und Bürger spannende Ideen ein, Herzogenrath-Mitte weiterzuentwickeln. Zum Beispiel könnte ein versumpftes Gebiet an der Kleikstraße eine Fläche werden, auf der verschiedene Gruppen, KiTa, Einrichtungen etwas anbauen und anbieten. Kinderspielplätze könnten Mehrgenerationenparks werden.
Bleibt die Frage der Umsetzung. Dr. Manfred Körber, Leiter des Nell-Breuning-Hauses, betonte, dass es zeitnah weitergeht. Markus Hartmann vom Projektbüro und Dr. Wolfgang Joußen hoben hervor, dass sich im Laufe der letzten Monate viele Bürgerinnen und Bürger eingebracht haben. Da es um die direkte Nachbarschaft geht, schätzen sie die Bereitschaft, sich weiter zu beteiligen, als hoch ein.
Entscheidend wird sein, dass die Menschen mehr voneinander hören, über das Geschehen im Viertel informiert sind, Angebote niedrigschwellig mitgestalten können. Auch der soziale Aspekt darf nicht vergessen werden, die Teilhabe nicht vom Geldbeutel abhängen. Bei der Integration wirtschaftlich benachteiligter Bevölkerungsgruppen darf das Viertel ruhig noch eine Schippe drauflegen.
Handhabbare Projektideen gibt es nun zuhauf, vom Aktionstag in der Kleikstraße, Foodsharing, und günstigen Mittagstischen bis hin zu Internetmarktplatz, Stadtteilzeitung oder -radio. Die Träger des Projekts „# Mitten in Herzogenrath“ bleiben dran, sortieren, sondieren zusammen mit beteiligten Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen, Vereinen und Einrichtungen. Die Grundlagen sind gelegt.
Info und Kontakt
Das Quartiersprojekt "# Mitten in Herzogenrath" wird von Stadt Herzogenrath und Nell-Breuning-Haus getragen. Gefördert wird es aus Mitteln der Deutschen Fernsehlotterie. Mehr Infos unter www.mitten-in-herzogenrath.de. Markus Hartmann vom Quartiersbüro im Nell-Breuning-Haus ist erreichbar unter Tel. 02406 9558-49 oder per E-Mail an markus.hartmann@nbh.de.