Europawoche 2022:„Europa ist richtig cool“


Schülerinnen und Schüler der Oberstufe entwarfen mögliche Zukunftsszenarien und erstellten verschiedene mediale Darstellungsformen.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse der Arbeiten in der Projektwoche, die von dem stellvertretenden Bürgermeister Dr. Fleckenstein begleitet wurde,  war deutlich zu spüren, dass bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der europäische Funke übergesprungen war.  Der amerikanische Austauschschüler Noe Anderson aus Idahoe formulierte es kurz und prägnant: „Ich finde Europa richtig cool!“  Er konnte in der praktischen Arbeit sein Wissen über die europäische Einheit vertiefen.  „Die internationale Kooperation ist sehr wichtig und der Austausch sollte noch stärker werden. Wir müssen noch mehr Fragen stellen und miteinander reden!“

Unter Leitung von Corinna Hagel, die seit dem Jahr 2015 als Lehrerin für  Englisch, Spanisch und Religion an der Gesamtschule tätig ist, wurde die Projektarbeit mit weiteren Kolleginnen im sogenannten „Europa-Team“ koordiniert. Ein vielseitiges Programm erwartete die Schülerinnen und Schüler  auch im Austausch mit  den Fachleuten aus dem Aachener Europe Direct Büro. Zu Beginn der Projektwoche führten  EuroTeachers der Universität Maastricht in einem interaktiven Workshop zu Themen rund um die EU und möglichen Zukunftsszenarien ein.

Die  vierzehn teilnehmenden Schülerinnen und Schüler sammelten an den folgenden Tagen Ideen zu ihren Visionen für die Zukunft Europas. Einzige Vorgabe war das Jahr 2050. Mit viel Kreativität erarbeiteten sie Videotagebücher und Podcasts, schrieben Drehbücher und drehten Filmszenen. Schülerin Vivian Keufgens berichtete begeistert: „Ich wollte Europa näher kennen lernen und wissen, wie es in der Welt funktioniert  - auch vor dem aktuellen Hintergrund des Krieges in der Ukraine. Wir haben im Team in sehr familiärer Atmosphäre gearbeitet. Das Schauspielern mit Stimmtraining hat mir persönlich sehr viel Freude gemacht, insbesondere weil wir professionelle Unterstützung dabei hatten.“  Externe Unterstützung hatte die Gruppe durch die Schauspieler Martin und Carolin Klinkenberg. Durch ihre Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen konnten sie wertvolle Impulse beisteuern und den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die Grundlagen des Schauspielens bieten sowie  Dreharbeiten und den Schnitt unterstützen. er

„Es war interessant zu beobachten, dass einige Gruppen ein positives Bild von Europas Zukunft zeichneten, viele aber auch ein Horrorszenario gewählt haben und einen Videotagebuch-Beitrag eines zukünftigen Europas, das sie gerade so nicht wollen, beschreiben. In diesen Fällen wollten sie ihre Beiträge ganz klar als Weckruf verstanden wissen“, berichtete Koordinatorin Corinna Hagel. In diesem Jahr war für sie ein deutlicher  Unterschied zu vergangenen Projekten erkennbar. Während in den vergangenen Jahren bei der Erarbeitung verschiedener Aspekte der EU der europäische Gedanke gefeiert und vertieft wurde, waren die Schülerinnen und Schülern in Sorge, wie es mit Europa weitergehen und es gestärkt werden könnte. Sie erleben den Krieg in der Ukraine als bedrohlich und auch der knappe Wahlsieg Macrons in Frankreich und der Brexit spielt für sie eine Rolle. Vor allem aber hat die Corona-Pandemie dazu angeregt, die EU nicht als selbstverständlich zu betrachten, sondern als ein Konstrukt, um das man kämpfen muss.