- Rathaus & Service
- Soziales & Bildung
- Wirtschaft & Verkehr
- Freizeit & Tourismus
- Bauen, Planen & Umwelt
- Planen, Bauen, Wohnen
- Umwelt und Klimaschutz
- Förderrichtlinie
- Klimastrategie
- Klimabeirat der Stadt Herzogenrath
- Klimaneutrales Herzogenrath in 2030
- Nachhaltiges und klimafreundliches Bauen und Sanieren
- STADTRADELN - in der StädteRegion Aachen
- Wohnen / Umwelt
- Umwelt- und Klimamaßnahmen
- InsektenLehrPfad
- Schotterfrei in Herzogenrath
- Rauchfrei für die Umwelt
- Blüh- und Langgraswiesen - Roda blüht auf!
- Umweltehrung
- Baumscheibenpatenschaft
- Haus, Hof und Garten - Wettbewerb 2024
Einmischen statt Wegsehen
Am 21.02.2006 trat Walburga Reimer das Amt der stellvertretenden Schiedsfrau für den Bezirk Herzogenrath-Kohlscheid an. Anschließend übernahm sie das Amt der Schiedsfrau. Nach über 16 Jahren Amtszeit übergab sie zum 30.04.2022 das Amt in die Hände ihres Nachfolgers Georg Küpper.
„Es hat mir immer sehr viel Freude gemacht zu sehen, dass sich Leute nach einer Beratung mit mir wieder vertragen haben. Es war schön sie wieder zusammenführen. Ich habe sehr viele Streitigkeiten schlichten können und zahlreiche Dankesschreiben für meinen Einsatz von den Beteiligten erhalten“, berichtete Walburga Reimer voller Stolz. Bei der Ausübung ihres Schiedsamtes hatte sie gelegentlich auch familiäre Unterstützung von ihrer Tochter Cornelia. Sie betreibt nämlich ein Security-Unternehmen in der Nähe ihres Elternhauses und hielt schon mal ein wachsames Auge auf die Mutter während der Schiedstermine. Ihr Eingreifen war glücklicherweise äußerst selten erforderlich. Schiedsfrau Reimer fand nämlich fast immer einen Weg der gütlichen Einigung für die zerstrittenen Parteien. Nur in zwei Fällen eskalierte die Situation und es war das Einschreiten der Polizei erforderlich.
Die Schiedsfrau wurde überwiegend für die Schlichtung von Nachbarschaftsstreitigkeiten aufgesucht. Wenn z.B. der Grill zu sehr qualmte, die Hecke zu hoch geworden war oder Lärmbelästigung zu Unmut führte, war sie für viele die erste Anlaufstelle. Durch ihre Vermittlung zwischen den Parteien löste sich so manche Zwistigkeit in Wohlgefallen auf. Sie erinnert sich: „Ein Ehepaar, das einen Bio-Garten angelegt hatte, äußert den Verdacht, dass der Nachbarn mit Unkrautvernichter ihren Gartenboden kontaminiert hat. Ich habe dann vorgeschlagen eine Bodenprobe durchführen zu lassen und das Ergebnis war für das Ehepaar sehr überraschend. Denn der „Übeltäter“ war eine Pflanze aus dem eigenen Garten, die die Bodenbeschaffenheit schlecht beeinflusste.“ Der Streit war damit beigelegt und die Nachbarn haben bis heute wieder ein gutes Miteinander.
Nach über 16 Jahren gab Walburga Reimer das Schiedsamt schweren Herzens aus persönlichen Gründen ab. Sie ist noch als Schöffin am Amtsgericht engagiert. Sie ist froh, in Georg Küpper einen Nachfolger gefunden zu haben, dem sie schon viele Hinweise aus ihrem praktischen Erfahrungsschatz geben konnte. Sie weiß, dass es immer schwieriger wird, Menschen zur Übernahme des Schiedsamtes zu bewegen, da manch einer bei Problemen lieber wegschaut als sich aktiv einzumischen.
Bürgermeister Dr. Benjamin Fadavian dankt Frau Reimer für Ihren jahrelangen Einsatz und verabschiedet sie mit einem Blumenstrauß: „Ihre Arbeit und Erfolge in dem sensiblen Bereich des Schiedsamtes sind beeindruckend. Sie haben eine gesellschaftliche Funktion ausgeübt, die unbezahlbar ist. Das verdient unser aller Respekt!“