Roda blüht auf!


Die Stadt Herzogenrath sieht es als Ihre Pflicht, einen Beitrag zum Artenschutz leisten. Unter dem Titel „Roda blüht auf!“ wurden deshalb im Frühjahr 2022 in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Artenschutz, Forst- und Landwirtschaft insgesamt 17 neue Blüh- und Langgraswiesen angelegt. Dies kommt zusätzlich zu den 8000 m2 bereits existierenden Blühwiesen wie z.B. der Blühwiese an der Markttangente. Insgesamt sind damit nun fast 20.000 m2 im Städtegebiet Oasen für die Artenvielfalt.

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einer Blühwiese und einer Langgraswiese?

Thomas Herff vom Bauhof der Stadt Herzogenrath erklärt: „Auf Blühwiesen werden hauptsächlich blühende, kurzlebige Kräuter mit einer Lebensdauer von 1-3 Jahren ausgesät, die sich durch Selbstaussaht vermehren. Diese dienen als Nahrungsquellen für viele Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge. Damit eine solche Wiese gut wächst, braucht es eine gute Vorbereitung: die bestehende Grasnarbe muss abgetragen werden, dann wird der Boden mit Kies oder Sand abgemagert, da Blühwiesen nährstoffarme, magere Böden bevorzugen. Anschließend kann gesät werden. Nach der Aussaht ist es dann wichtig, diese Flächen feucht zu halten, damit sich bis zum Sommer eine geschlossene Blütenpracht entwickelt.“

Bei einer Langgraswiese ist die Vorbereitung einfacher, so Herff. Diese wird einfach nur ein bis zwei Mal im Jahr, frühestens im Juli, gemäht. Nach der Mahd wird das Mähgut von der Fläche entfernt, um eine natürliche Abmagerung der Flächen zu erreichen. Langfristig stellen sich auf diesen Flächen, durch Entzug von Stickstoff, die für den jeweiligen Standort typischen Kräuter und Blumen ein. Das Mähgut kann für Schaf- und Pferdezüchter als Futter (Heu) verwendet werden. Die Langgraswiesen brauchen mehrere Jahre Zeit um sich zu entwickeln und können - auch witterungsbedingt - von Jahr zu Jahr unterschiedlich aussehen.

Die Vorteile dieser „bunten Wiesen“ sind laut BUND Landesverband Brandenburg so vielfältig wie die darin lebenden Arten: Die Flächen bieten Nahrungsquellen für Insekten und steigern die Artenvielfalt, auch einheimische Vögel finden mehr Nahrung; die Pflanzen können hoch genug wachsen um zu blühen und anschließend Samen zu bilden; Wiesen verbessern die Luftqualität und das Mikro-Klima, da sie Feinstaub filtern; die Lebensqualität wird so gesteigert. Sollten Sie also das nächste Mal über eine „ungemähte“ Wiese stolpern, dann schauen Sie doch mal genauer hin, welche Pflanzen dort blühen und welche Tiere Sie entdecken können.

Die Stadt Herzogenrath verwendet auf dem Großteil aller Flächen Regiosaatgut. Es werden also nur einheimische, dem Produktionsraum und Ursprungsgebiet typische Saatgutmischungen verwendet. Die Stadt Herzogenrath liegt in dem Produktionsraum 1 (nordwestdeutsches Tiefland) und in dem Ursprungsgebiet 2 (westdeutsches Tiefland mit unterem Weserbergland).

Eine Liste der bereits existierenden Blüh- und Langgraswiesen der Stadt Herzogenrath finden Sie auf www.herzogenrath.de unter: Bauen & Planen, Umwelt und Klimaschutz, Blüh- und Langgraswiesen - Roda blüht auf.